Worum geht es? 80% der in Deutschland verkauften Rosen stammen aus Ostafrika; pro Minute werden drei Fußballfelder Regenwald abgeholzt ... Das Holz wird verkauft und das Land wird beweidet oder mit Ölpalmen und Soja bepflanzt. Mit diesem Sojaschrot werden unsere Nutztiere gefüttert. Laut WWF enthält rund die Hälfte der Produkte in unseren Supermärkten Palmöl.
Das können wir tun! Genau hinschauen. Woher kommen die Produkte, die wir kaufen? Was steckt drin? Vieles gibt es auch regional, ökologisch und fair produziert - erkennbar an verschiedenen Siegeln (u.a. Fairtrade, Bioland). Weniger Fleischkonsum schützt das Klima und den Regenwald. Engagiert euch bei Kampagnen, die z.B. auf bessere Arbeitsbedingungen weltweit drängen.
Der Amazonas brennt! Warum das vielen egal ist | #mirkosmeinung (Kurzfilm)
Regenwälder Mirko Drotschmann, bekannt als MrWissen2go, erzählt uns in seinem Beitrag von 2019 in 10 Minuten auf eindrückliche Art und Weise Wissenswertes rund um die immer weiter voranschreitende Zerstörung der Regenwälder und ruft dazu auf, auch politisch für den Schutz der Einen Welt aktiv zu werden damit sich was ändert. Wie aktuell sein Beitrag auch noch drei Jahre später ist sehen wir am Beispiel Brasilien... Klick hier!
Schnittgut - drei Hardfacts und bestimmt kennst du noch mehr
Wir schneiden, holzen und ernten weltweit ab... für wen ist das gut haben wir uns gefragt...?
Rosen Als kleine Geste der Aufmerksamkeit, Liebesbeteuerung zum Valentinstag zum Muttertag oder Geburtstag... 1.600.000 Rosen werden jährlich geköpft und nach Deutschland gebracht. Ca 336.000 davon “reisen” zum Beispiel dafür schlappe 9000 km aus Kenia an um, bei uns für 3-4 Tage den Wohnzimmertisch zu dekorieren... Und dann gibt es da noch unschöne Zusammenhänge mit menschenunwürdigen Arbeitsbedingungen und Kinderarbeit aber es gibt alternative Handlungsoptionen wie Rosen aus Fairem Handel – lies mal hier (earthlink, 2015) oder hier (Wie problematisch ist so ein Strauß? Zeit online, 2022)
Tabak Für die Zigarette danach, die Kippenpause auf Arbeit oder mit Freund:innen die Bude vollquarzen - allein in China, Indien und Brasilien werden 200 Hektar Land für den Tabakanbau in Anspruch genommen. Eine Fläche, auf der auch Nützlicheres wachsen könnte... Eine Fläche 78 mal so groß wie das Saarland. Die Tabakherstellung und ihr Konsum bläst so viel CO2 in die Atmosphäre wie 17 Millionen benzinbetriebene Autos. Laut WHO kostet die Herstellung und Konsum von Tabak jährlich acht Millionen Menschenleben, 600 Millionen Bäume, 200.000 Hektar Land, 22 Milliarden Tonnen Wasser und setzt 84 Millionen Tonnen CO2 frei! Und das alles für mal kurz relaxen?
Möbel aus Tropenholz Deine witterungsbeständige Gartenmöbel Garnitur, die du von Juni bis August auf die Terrasse stellst; der spülmaschinenfesten Holzgriff Deines Küchenmessers... zu 20%iger Wahrscheinlichkeit sind dafür Urwaldriesen, die oft Dekaden in den Urwäldern unseres Planeten gewachsen sind, gefällt worden. Allein 2021 wurden 3,75 Millionen Hektar Regenwald abgeholzt.
Was findest du in diesem Zusammenhang heftig? Schreibe uns! an belz@epiz-goettingen.de - wir stellen deine Gedanken und Infos dann hier auf die Website!
Schnittgut - thematische Gedanken von Vivien Hornberg (Praktikantin im EPIZ Göttingen, 23 Jahre alt)
Hallo! Ich bin Vivien Hornberg, 23 Jahre alt und habe Anfang 2023 ein zweimonatiges Praktikum im ifak e. V. bzw. im EPIZ Göttingen absolviert. Meinen Bachelor habe ich an der Georg-August Universität Göttingen in den Fächern Soziologie und Ethnologie abgeschlossen. Die Praktikumszeit hat mir sehr gut gefallen. Ich durfte in dem Nachhaltigkeitsprojekt „Sustainable jetzt!“ unter der Leitung von Anja Belz einen Einblick in die breit gefächerten Tätigkeiten des Instituts erhalten. Das Ziel des Projekts ist es, die von der UN festgelegten 17 Nachhaltigkeitsziele bekannter zu machen und u.a. zur Reflexion des eigenen Handelns anzuregen. So habe ich mich auch mit der Website „Sustainable Jetzt!“ beschäftigt und hier insbesondere mit dem Thema, wofür wir was abschneiden und für den das gut ist oder schlecht… Und das habe ich herausgefunden:
Worum geht es? Regenwälder stellen für uns Menschen, aber auch für viele Tier- und Pflanzenarten eine wichtige Existenzgrundlage dar und erfüllen wichtige Funktionen. Der Wald filtert unsere Luft, reguliert unser Klima, liefert Holz oder bietet uns einen Raum der Erholung. Entwaldung, Artensterben und die Zerstörung von Ökosystemen stellen jedoch eine große Bedrohung dar. Ein Drittel der Landoberfläche der Erde ist noch von Wäldern bedeckt. Jedoch verschwinden jährlich weltweit ca. 10 Millionen Hektar Wald und zeitgleich viele Tier- und Pflanzenarten. Grund dafür ist insbesondere die Rodung der Regenwälder für die landwirtschaftliche Nutzung. Beachtliche 80% der gerodeten Fläche wird für die Viehzucht von Rindern und den Anbau von Palmöl und Sojabohnen verwendet. Außerdem werden Bäume für die Herstellung von Holz und Papierprodukten abgeholzt. Das Eingreifen in die Ökosysteme hat weitreichende Folgen für uns und andere Lebewesen. Von 8 Millionen Tier- und Pflanzenarten sind bereits 1 Million vom Aussterben bedroht! Außerdem wird das regionale und globale Klima negativ beeinflusst, der Wasserkreislauf gestört und Ureinwohner verlieren ihren Lebensraum. Von großer Bedeutung ist deshalb eine Nachhaltige Bewirtschaftung der Wälder, damit unsere Lebensgrundlage, sowie die Artenvielfalt erhalten bleibt.
DAS KÖNNEN WIR TUN! Für den Schutz der Regenwälder und unseres Klimas ist es notwendig, dass wir jetzt gemeinsam handeln. Es ist wichtig, dass wir unser Konsumverhalten ändern. Das heißt, grundsätzlich weniger kaufen und lieber Dinge wiederverwenden, teilen, tauschen oder verzichten. Wir sollten beim Einkauf vermehrt biozertifizierte, fair gehandelte und regionale Lebensmittel kaufen und darauf achten, dass Produkte mit einem Nachhaltigkeitssiegel (z.B. Fairtrade, Bioland ...) versehen sind. Dieses sichert eine nachhaltige und faire Produktion, welche nicht mit Entwaldung oder Ausbeutung in Verbindung steht. Auch in unserem Konsum von Papier und Holz sollten wir bedachter und nachhaltiger werden. Einen wichtigen Beitrag leisten wir auch, indem wir unseren Fleischkonsum reduzieren und bei Bedarf auf nachhaltige Fleischersatzprodukte zurückgreifen. Möchtet ihr noch mehr für die Erhaltung der Regenwälder tun? Dann könnt ihr verschiedene Spendenprojekte für den Naturschutz unterstützen oder selbst in Umweltorganisationen aktiv werden.
Und diese weiterführenden Links fand ich spannend:
Zerstörung tropischer Regenwälder
Tipps zum Schutz der Regenwälder
Schnittgut - wie ihr wirklich gut abschneidet!
Sustainablen tun wir alle - mal hier mal da. Und natürlich ist es gut und schön mit Blumen Freude zu verschenken, stilvolle Möbel sein eigen zu nennen oder mit Holz sein Heim heimelig zu machen. Aber vielleicht kann es hier und da auch was anderes und trotzdem oder gerade deshalb besonders und sogar nachhaltig sein...
Sags durch die blume Im Sommer bieten Gärtnereien prächtige Freilandrosen und andere saisonale Schnittblumen an oder ihr könntet mit rosig-feinen Produkten in Bioqualität und mit Rohstoffen aus Fairem Handel - erhältlich in Bioläden, Biosupermärkten und vielleicht auch im Weltladen eurer Stadt - euren Beschenkten nachhaltig Freude machen... Und wenn es doch die Rosen im Winter sein sollen, dann könnt ihr beim Kauf von Produkten aus dem Globalen Süden auf vertrauenswürdige Siegel achten: Rosen gibt es auch mit dem Fairtrade-Siegel und damit produziert ohne Kinderarbeit und unter menschenwürdigen Arbeitsbedingungen.
Möbel und Dinge aus Holz Auch gebrauchte Möbel haben ihren Charme - macht euch auf die Suche nach Wohnaccessoires aus Holz, die nicht jeder hat und findet sie vielleicht in Duderstadt bei der GAB oder im FAIRKAUF-Laden der Caritas. In Göttingen gibt es Gebrauchtmöbel und mehr bei der Brockensammlung bzw. bei KIM oder bei möbelino
Und wenn es doch neue Lieblingsstücke sein sollen, dann könnt ihr getrost Produkte mit dem FSC-Siegel oder mit dem PEFC-Siegel greifen.
Bei (Klo)Papier und Grillkohle seid ihr bei Produkten mit dem Blauen Engel oder mit dem Naturland-Siegel auf dem richtigen Weg! PS: Utopia wirft genau wie Greenpeace durchaus auch einen kritischen Blick auf die Siegel - bildet euch gerne eure eigene Meinung!
Wie schenkt ihr nachhaltig? Schickt uns eure Ideen und wir teilen sie hier auf der Website mit anderen Leser:innen! schreibt an belz@epiz-goettingen.de
Foto: Franziska Huhn