Worum geht es? Süßwasser ist lebenswichtig – ohne Wasser kein Leben! Wir brauchen es zum Kochen, Trinken, Putzen. Doch damit nicht genug: All unsere Produkte enthalten virtuelles Wasser; das ist das Wasser, das in ihre Herstellung geflossen ist. So versickern z. B. in einer Tafel Schokolade über 10 Badewannen (ca. 1400 Liter) Wasser! Damit verbrauchen wir Wasser, das in anderen trockenen Weltregionen dringend gebraucht wird.
Das können wir tun! Wie viel virtuelles Wasser steckt in eurem Konsum? Schaut genau hin und reduziert euren virtuellen Wasserverbrauch (#Wasserfußabdruck). Kauft weniger Produkte aus trockenen Weltregionen. Und überlegt, was ihr wirklich braucht. Denn weniger Konsum spart am meisten!
Wieviel Wasser versteckt sich in unserem Alltag? (Kurzfilm)
Wieviel Wasser verbrauchen Menschen durchschnittlich pro Kopf und pro Tag und wo stecken die tausenden von Liter wirklich drin? Was ist der Wasserfußabdruck? Der Film des SWR Wissen von Sarah Schommer (2022; 6:54 Min.) beantwortet einige Fragen... Film ab!
Virtuelles Wasser - drei Hardfacts die euch interessieren könnten
Deine Jeans Rund 8000 Liter hat deine Baumwolljeans getrunken bevor du sie tragen kannst - das entspricht 50 Badewannen à 160 Liter. Der Anbau von Baumwolle ist sehr wasserintensiv und aufwendig. Nach dem Nähen wurde deine Jeans vielleicht noch gestonewashed, gebleached etc., was wieder Unmengen an Wasser verschlungen hat und mit irre giftigem Zeug gemacht wurde, was schlecht für die Umwelt und auch für dich ist, weshalb diese Stoffe wiederum mit Wasser aus der Jeans herausgewaschen werden mussten, bevor du sie tragen kannst...
Dein Burger Ein Burger (Quarter Pounder) trank, bevor du ihn genüsslich mit Soße und Belag verzehren konntest, unfassbare 4000l Wasser, von denen du jetzt gar nichts mehr merkst. Warum? Die Rinder mussten erstmal 3 Jahre wachsen, trinken, fressen bevor sie geschlachtet wurden...
Deine Tasse Kaffee am Morgen 1kg gerösteter Kaffee braucht, ohne dass er durch irgendeine Kehle gelaufen ist, erstmal 21000 Liter Wasser: Die Kaffeepflanze braucht Wasser, um zu wachsen; Der Farmer benötigt Treibstoff und Maschinen, die ebenso Unmengen an Wasser benötigt haben, damit es sie überhaupt gibt; die Helfer Plantagenarbeiter:innen müssen kochen und waschen; der Kaffee muss gereinigt werden; Veredelung, Transport und Zwischenhandel verschlingen ebenfalls Wasser in rauen Mengen - und dann am Ende füllen wir noch die Kaffeemaschine mit einem niedlichen Liter Trinkwasser. Übrigens: Ein Latte Macchiato braucht mehr als eine Badewannenfüllung virtuelles Wasser...
Diese drei Beispiele aus Rohstoffen wie Baumwolle, Rohkaffee sind Beispiele für die globale Dimension bei unseren must-haves und Lieblingskonsumgütern: Alle Rohstoffe stammen größtenteils aus Ländern des Globalen Südens, wurden möglicherweise unter menschenunwürdigen Arbeitsbedingungen und damit unfair produziert und sind meist erst nach einer Weltreise bei uns über die Ladentheke gegangen.
Welche Hardfacts haben dich umgehauen? Wenn du sie mit anderen teilen willst dann schreibe uns! an belz@epiz-goettingen.de
Deinen eigenen Wasserfußabdruck kannst du hier ermitteln und wenn du wissen willst, was du tun und wie du damit die 17 Ziele für weltweite Nachhaltigkeit mit befördern kannst dann lies gerne weiter!
Wasser - Überlegungen von Vivien Hornberg (Studentin, 23 Jahre alt)
WORUM GEHT ES? Wasser ist ein elementarer Bestandteil des Lebens - der Zugang zu sauberem Wasser ein Menschenrecht! In vielen Teilen der Welt herrscht allerdings eine bedrohliche Wasserknappheit. Insbesondere in Afrika, Lateinamerika und Asien ist das Trinkwasser sehr ungleich verteilt und eine kostbare Ressource. Viele Menschen leiden unter Trinkwassermangel, unzureichender Sanitärversorgung und daraus folgender mangelnder Hygiene und Krankheiten. Kaum vorstellbar, dass mehr als 2,2 Milliarden Menschen weltweit keinen regelmäßigen und gesicherten Zugang zu sauberem Trinkwasser haben. Rund 785 Millionen Menschen leben sogar ganz ohne eine grundlegende Versorgung mit Trinkwasser. Obwohl mehr als zwei Drittel der Erde von Wasser bedeckt ist, sind jedoch nur weniger als drei Prozent davon trinkbares Süßwasser. Wichtig ist zudem, dass es sich dabei um „sicheres Wasser“ handelt. Das heißt Trinkwasser, welches frei von Verunreinigungen ist und bei Bedarf zur Verfügung steht. Die Vereinten Nationen widmen sich seit 2015 mit dem sechsten der 17 Nachhaltigkeitsziele (SDGs), SDG 6 "Sauberes Wasser und sanitäre Einrichtungen, verstärkt dieser Problematik.
Um sich der Dimension der Wasserproblematik weltweit bewusst zu werden ... Wir befinden uns in Deutschland im Gegensatz zu vielen ärmeren Ländern in einer sehr privilegierten Lage. Denn wir leben hier mit einer gesicherten Trinkwasserversorgung. Wir haben deshalb einen ganz anderen Bezug zu Wasser, da wir jederzeit Zugang zu gefühlt unbegrenzten Mengen an sauberem Wasser haben. Wir müssen dafür lediglich den Wasserhahn aufdrehen. Dementsprechend verbrauchen oder verschwenden wir leider auch viel mehr dieser Ressource. Täglich verbraucht eine Person in Deutschland im Haushalt rund 130 Liter Wasser zum Waschen, Duschen, Trinken und Putzen. Der virtuelle Wasserverbrauch ist nochmal deutlich höher. Dieser liegt bei einer Person in Deutschland pro Tag bei ca. 7.200 Litern Wasser! Virtuelles Wasser ist das Wasser, welches bei der Herstellung unserer Produkte verbraucht wird. Wer morgens z.B. eine Tasse Kaffee trinkt, verbraucht unbewusst weit über 100 Liter virtuelles Wasser. Diese Wassermenge wird nämlich für die Herstellung von 7g Kaffeepulver benötigt. Unzählig weitere tausend Liter Wasser werden bei der Produktion unserer Kleidung und Lebensmittel verbraucht. Wasser, welches überlebensnotwendig von und für Menschen und Tiere in trockenen Erdteilen ist!
DAS KÖNNEN WIR TUN! Wasser sparen. Unser Konsum ist insgesamt zu hoch und es ist wichtig, dass wir unseren direkten und indirekten Wasserverbrauch deutlich reduzieren. Obwohl uns in Deutschland ausreichend Wasser zur Verfügung steht, ist es dennoch wichtig, dass wir verstärkt darauf achten, Wasser im Haushalt zu sparen. Kleine Dinge können schon viel bewirken. Wie zum Beispiel die Zeit unter der Dusche verkürzen, weniger Wasser für den Abwasch verwenden, nur volle Waschmaschinen anstellen oder den Wasserhahn nicht unnötig laufen lassen. Neben dem direkten Wasserverbrauch ist auch der virtuelle bzw. indirekte Verbrauch, welcher mit unserem Konsum in Verbindung steht, von großer Bedeutung. Wir können indirekt Wasser sparen, indem wir darauf achten, weniger Fleisch zu essen, häufiger regionales und saisonales Obst und Gemüse einzukaufen oder auf Flohmärkten oder in Second-Hand Läden unsere Lieblingsoutfits zu kaufen oder zu tauschen. Wir sollten daran denken, dass das Wasser, welches durch unseren reduzierten Konsum gespart wird, den Menschen in Ländern mit Wasserknappheit zur Verfügung steht.
Diese Links fand ich sehr informativ: UN-Weltwasserbericht 2020: Wasser und Klimawandel (Unesco)
Warum du Wasser verschwendest (Kurzfilm)
In diesem zweiminütigen Kurzfilm von "DW made for minds I Projekt Zukunft" wird nochmals die Problematik rund um unseren Konsum von (virtuellem) Wasser und dessen globale Dimension und die daraus für uns erwachsende Verantwortung deutlich. Zum Film geht's hier
Wasser - wie du deinen Wasserfußabdruck verkleinern und deinen Lebensstil sustainabeln kannst...
Was können wir / Was kannst du tun?
Reduce Allem voran steht den eigenen Konsum zu überdenken. Warum? Wenn wir alle wirklich nur das kaufen würden, was wir ganz unbedingt brauchen, dann wäre das schon mal die halbe Miete in puncto Verringerung des Wasserfußabdrucks und sustainablen. Übrigens: Auch in deinem Handy steckt bei der Herstellung virtuelles Wasser (über 1000 Liter) und nebenbei bemerkt auch vieles, was global gesehen die Menschenwürde derer verletzt, die die Rohstoffe für dein Handy gewinnen. Wenn du also wirklich alle zwei Jahre ein neues Handy brauchst obwohl dein "altes" noch funktioniert, dann gebe es mit Freude weiter, verkaufe es oder gib es für die Rohstoffe bei Sammelstellen ab :)
Reuse Flohmärkte, Second Hand Läden oder Internetportale bieten nahezu alles, was das Herz begehrt, aus zweiter Hand. Wozu ist das gut? Wenn Dinge nicht nur für einen Menschen produziert wurden, sondern von mehreren Menschen genutzt werden, so schont das nicht nur Ressourcen weltweit sondern dadurch verringert sich auch automatisch der indirekte Wasserbrauch pro Kopf.
Saisonal und regional Bei dem Konsum von leckeren regionalen Produkten, die gerade Saison haben und die ihr auf dem Wochenmarkt, beim Bauernhof nebenan, in Bioläden und auch in vielen Supermärkten findet, wurde kein Wasser aus dem Globalen Süden verbraucht und sie wurden über nur kurze Anfahrtswege tansportiert. Das ist super für Natur und Umwelt und obendrein verringerst du auch deinen Wasserfußabdruck denn wasserintensive Früchte wie z. B. die Avocado wachsen gar nicht in Deutschland :)
Was tust du, um deinen Wasserfußabdruck zu verringern? Schreibe uns an belz@epiz-goettingen.de und teile es damit mit anderen - denn: Ziele brauchen Taten!